"Es gibt nicht 20 Sehenswürdigkeiten, die man nacheinander abklappern muss, wie zum Beispiel in Rom oder London. Dafür lädt die Stadt mit ihrem doch noch sehr traditionellen Stil ein. Bilder, die man im Internet von Lissabon sieht, sieht man auch live und in Farbe, wenn man vor Ort ist. Die Stadt ist wirklich echt."
Morgens nach dem Frühstück ging es für uns nach Lissabon. Mit unserem kleinen Peugeot und mit Sonnencreme ausgestattet, freuten wir uns auf Lissabon. Wussten aber nicht wirklich, was uns erwarten sollte.
1 Stunde Fahrt später und endlich fuhren wir drüber. Über die bekannte rote Brücke, über die jeder fährt, der nach Lissabon möchte. Es war wirklich sehr beeindruckend und schon ein bisschen San Francisco. Alle im Auto mit Kamera und ActionCam ausgerüstet, fuhren wir über die „Ponte Vasco da Gama“ auf Lissabon zu.
Parkplatz gefunden und ab ins Getümmel. Doch von Getümmel keine Spur. Lissabon war leer, nix los und nur sehr wenige Touristen unterwegs. Das lag wohl daran, dass Lissabon zum Corona-Hotspot in Portugal zählte und Menschen die Stadt zu diesem Zeitpunkt wohl mieden.
Umso schöner für uns.
Von einem Bekannten, bekamen wir schon zuhause den Tipp im Stadtteil Belém eine ganz bestimmte Bäckerei aufzusuchen, in der die berühmten portugiesischen Leckereien erfunden wurden. „Pastéis de Belém“ heißen sie. Dort werden seit 1837 die „Pastéis de Nata“ die kleinen sündhaft leckeren Puddingtörtchen gebacken. Zufälligerweise hatten wir nicht allzu weit von der Bäckerei geparkt und konnten direkt hinlaufen. Eine riesige Bäckerei mit defitigen und süßen Spezialitäten. Jeder von uns nahm sich ein paar Kleinigkeiten zum Probieren mit.
Das Denkmal der Entdeckung (Kolumbusdenkmal) ist ein schönes Örtchen sich die Leckereien schmecken zu lassen. Mit Blick auf die Ponte Vasco da Gama, die Jesus Statue und das Meer schmeckt´s doch gleich nochmal so gut.
Weiter ging´s.
Unser Motto: „So viel sehen wie möglich, wir sind ja nur heute da.“
Wir dachten am sinnvollsten wäre es, mit einem Hop-on-Hop-off Bus zu fahren. Ticket gekauft, Platz an Deck gesichert, Sonnenbrille auf und Kamera gezückt. Am größten
Platz von Lissabon dem „Praca do Comercio“ erkundeten wir die Gegens weiter zu Fuß. Große Gebäude, Denkmäler und Kirchen. Natürlich nicht zu vergessen die süßen gelben Straßenbahnen, die überall
herumfahren.
2 Bier und 2 Sangria später wollten wir wieder in den Hop-on-Hopp-off Bus einsteigen und die Tour weiterfahren.
ABER er kam und kam nicht. Irgendwann stellte sich heraus, dass durch die geringe Auslastung während der Coronapandemie nur ein Bus pro Route fährt. Das heißt, wenn man aussteigt, muss man warten, bis der Bus die gesamte Strecke wieder abgefahren ist und erst dann wieder zurückkommt. – Shit.
Also sind zu Fuß weiter. In Lissabon zu Fuß gehen, heißt gleichzeitig bergauf gehen. Die Stadt liegt komplett in einer Hanglage. Wir sind bei ungefähr 36 Grad einen Berg bis hinauf zur Kathedrale
von Lissabon gelaufen, die etwas an Notre Dame in Paris erinnert. Der Weg hat sich trotzdem gelohnt, da man von einer Seitengasse dort oben auch einen schönen Blick auf die Stadt hatte.
Wieder unten angekommen, warteten wir nun auf den Bus und fuhren zum Turmhaus „Torre de Belém“ und nochmal ins neue Viertel von Lissabon. Da es wirklich soooo heiß war mittlerweile, entschieden wir uns am Nachmittag wieder in Richtung Sesimbra zu fahren und die Abendstunden am Strand zu verbringen.
Zusammenfassend ist Lissabon eine sehr schöne Stadt, die vor allem zum Schlendern und Erleben einlädt. Es gibt nicht 20 Sehenswürdigkeiten, die man nacheinander abklappern muss, wie zum Beispiel in Rom oder London. Dafür lädt die Stadt mit ihrem doch noch sehr traditionellen Stil ein. Bilder, die man im Internet von Lissabon sieht, sieht man auch live und in Farbe, wenn man vor Ort ist. Die Stadt ist wirklich echt.
Da die Stadt sehr weitläufig und nicht zentriert ist, ist eine Tour mit dem Hop-on-Hop-off Bus empfehlenswert. Aber auch einfach mal zu Fuß die Straßen entlang gehen, ohne zu wissen, wo man gleich rauskommen wird, ist vor allem im alten Lissabon die perfekte Beschäftigung wenn sich die Temperaturen vielleicht nicht gerade über der 35 Gradmarke aufhalten.